Was ist Hypnose?
Hypnose ist eine sehr alte und zugleich auch moderne wissenschaftlich fundierte Methode der Medizin und Psychotherapie, das Unterbewusstsein aktiv in die Lösung aktueller Probleme einzubeziehen. Die Wirksamkeit wurde in mehreren Studien nachgewiesen.
Dirk Revenstorf (Universität Tübingen) z.B. legte im Jahr 2003 eine sehr ausführliche Expertise zur Hypnotherapie vor (pdf-Datei, 1,91 MB).
Zu keinem Zeitpunkt ist der Patient dem Geschehen passiv ausgeliefert: Die klinische Hypnose benötigt das von ihm gesteuerte unbewusste kluge Wissen um Lösungsprozesse anzuschieben und zu steuern. Eben dafür ist es wichtig, dass der zu Hypnotisierende aktiv am Prozess beteiligt ist und stets die Kontrolle über die Geschehnisse behält.
Es gibt Reaktionen, Gedanken, Gefühle, die sich scheinbar wie von selbst ereignen und nicht leicht abzustellen sind – trotz des Wissens, dass manche davon unnötig, unangemessen oder nicht hilfreich sind. Sie spielen sich sozusagen im Umbewussten ab, noch bevor unser Bewusstsein einschreiten kann. Hier setzt die Hypnose an.
Im hypnotisierten Zustand wird es möglich, auf diese unbewussten Erfahrungs- und Erlebensebenen zuzugreifen, die im Wachzustand blockiert sein können.
Dazu gehören z.B. innere Bilder, Gefühle, Sätze und Gedanken, die durch eine Ausrichtung der Aufmerksamkeit des Patienten nach innen Beachtung finden. Der Therapeut leitet dabei diese Ausrichtung der Aufmerksamkeit nach innen, indem er bestimmte Wörter und Sprachmuster anwendet.
Der Patient kann dabei zu nichts gezwungen werden, kann sich an alle Inhalte erinnern und zu jeder Zeit die Sitzung beenden.
Wann eignet sich Hypnose als Therapiemethode?
Als Therapiemethode findet Hypnose Anwendung bei Krankheitsbildern, für welche auch eine Psychotherapie in Frage käme. Das können sein: Ängste, Schlafstörungen, Depression und viele andere. Auch bei Raucherentwöhnung oder Änderung des Essverhaltens wird Hypnose angewandt. Oft wird die Hypnose dann von Therapeuten in den Therapieprozess integriert.
Da die Hypnose den Zugang zum Unbewussten schafft, wird sie vor allem hilfreich eingesetzt, wenn es um Symptomveränderungen geht, die auf der bewussten Ebene schwer verständlich oder zugänglich sind. Das können körperliche Beschwerden sein oder Krankheiten, die eine seelische Beteiligung vermuten lassen (z.B. Psychosomatische Erkrankungen oder Migräne).
Auch zur Schmerzbewältigung oder bei der Geburtsvorbereitung kann Hypnose hilfreich sein.
Auf keinen Fall ist Hypnose ein Therapieansatz für akute Suchtmittelabhängigkeiten, psychotische Symptome wie Wahnvorstellungen oder zwischenmenschliche Probleme, die sich durch Verhaltensänderungen beheben lassen.
Wie läuft eine Hypnose in der Praxis ab?
Für eine Hypnose ist eine vertrauensvolle Beziehung unabdingbar. Durch eine Anleitung des Therapeuten gelingt es dem Patienten, seine Aufmerksamkeit nach innen zu leiten und dadurch eine Trance zu erreichen. In diesem Zustand bietet der Therapeut unterschiedliche Methoden an, die dem Patienten Zugang verschaffen zu seiner unbewussten Erlebnisebene, so dass er Lösungsmöglichkeiten finden kann. Zu diesen Methoden gehören beispielsweise das Erzählen von Geschichten, das Anbieten von Symbolen oder das Erlebbar-machen von Erinnerungen, die dann wieder mit neuen Gedanken in Verbindung gebracht werden können.
Nach einer Hypnosesitzung, die ca. 50–120 Minuten dauert, geleitet der Therapeut den Patienten behutsam wieder in den vollen Bewusstseinszustand, so dass dieser die Praxis bei bestem Wohlbefinden verlassen kann.
Die meisten Patienten empfinden die Sitzungen als sehr entspannend und wohltuend.
Seriöse Hypnose?
Seriöse Therapeuten sind Ärzte, Diplom-Psychologen und approbierte Therapeuten, die über eine qualifizierte Ausbildung der Hypnotherapie verfügen. Auch der persönliche Eindruck spielt eine wesentliche Rolle. Der Patient sollte ich sicher fühlen und wertgeschätzt, so dass er sich vertrauensvoll mit all seinen Anliegen an den Therapeuten wenden kann. So kann er von einer Therapie im positiven Sinne profitieren.