Energieräuber

Marionette, energielos

Ohne Energie fährt kein Auto, kühlt kein Kühlschrank und fährt kein Fahrrad.

Ebenso entscheiden die Qualität und die Menge der menschlichen Energie wesentlich über die Lebensqualität. Tanken wir das Auto nicht voll genug, so kommen wir nicht weit. Hat der Tank ein Leck, geht trotz Volltankung Energie verloren und wir kommen nicht so weit wie geplant.

Als erstes geht es demnach darum, genügend Lebensenergie zu tanken, aber noch wesentlicher ist, sie nicht zu verschwenden. Wie kann ich also meine Energie auftanken, sie schützen und erhalten?

Wie ein Hocker sehr gut auf drei Beinen steht hat das Energiedreieck drei Punkte, an denen es anzusetzen gilt:

Zum ersten sind es die innere Haltung und die damit verbundenen Dialoge und vor allem Monologe, die als Energielieferanten oder auch Räuber fungieren. Ca. 60.000 Gedanken denkt ein Mensch im Laufe des Tages, obgleich diese nicht alle zu Ende gedacht werden oder klar erkennbar sind. Dennoch folgen sie überwiegend einer Tendenz, woraus Emotionen folgen. Negative Gedanken erzeugen negative Gefühle, ebenso wie positive Gedanken eher positive Gefühle zur Folge haben.

Das Erstaunliche ist, dass wir unseren Emotionen nicht hilflos ausgeliefert sind. Wenn wir ein Bewusstsein für unsere Gedanken entwickeln und destruktive Gedanken in erfolgs- und lösungsorientierte Gedanken wenden, können wir negative Richtungen korrigieren. Negative Gedanken zu erkennen, sie als solche zu identifizieren und zu ändern ist die entscheidende Voraussetzung, mentale Energie nicht zu vergeuden.

Gedanken erzeugen unsere Gefühle, dadurch bestimmen sie unser alltägliches Handeln. Jedoch ist das keine Einbahnstraße, denn auch wenn wir etwas tun, das uns gut tut, oder wenn wir uns in Situationen begeben, welche uns wohl tun, erzeugen wir positive Gedanken.

Das ist das zweite Standbein des Hockers: Wir können also negative Orte, Situationen, Streitereien und Diskussionen vermeiden und uns stattdessen an Orte begeben oder die Dinge tun, die in uns gute Gefühle auslösen.

Das dritte Bein, das unseren Hocker stehen lässt ist all das, was von außen auf uns einströmt, in uns eindringt und Energie raubt. Wir stehen unbewusst in Resonanz mit unserem Umfeld und synchronisieren aufgrund der Spiegelneuronen miteinander, wenn wir häufig Kontakt miteinander haben.

Überprüfen Sie, welche Menschen eher als Energieräuber bei Ihnen andocken und welche in Ihnen gute Gefühle erzeugen. Letzteren mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sie dadurch den Energieräubern zu entziehen, erhöht Ihr Energielevel. Halten Sie Sich von destruktiven, negativen Menschen fern oder grenzen Sie sich gut ab. Lassen Sie es nicht zu, dass Ihnen jemand Energie zieht.

Last but not least leben wir in einer schnellen Zeit mit maximaler Informationsflut. Man braucht nicht viel Aufmerksamkeit zu investieren um festzustellen, dass über 80 % der Medieninhalte und Berichte negativ geprägt sind und auch privat als solche bis hin zur Apokalypse diskutiert werden. Sicher ist es wichtig informiert zu sein, aber es besteht nicht die Notwendigkeit, in negativen Ereignissen aus der ganzen Welt zu ersticken.

Hirnforscher wie Gerald Hüther geben folgende Tipps: sich auf das Wesentliche beschränken, ausgewählt Medien zu konsumieren oder eine Informationspause einzulegen. Diese Tipps zu befolgen bringt Ihnen Energie zurück, lässt sie sogar mehr werden. Wir entscheiden in jeden Moment unseres Lebens, was wir in unser Gehirn hinein lassen, wie wir auch täglich entscheiden, was wir essen. Kraft tanken heißt Energie tanken. Energie tanken und schützen bedeutet, aufmerksam zu sein, auf Energieräuber zu achten und darauf, dass diese nicht tätig werden.

In diesem Sinne einen erholsamen energiereichen Sommer wünscht Dipl. Psych. Dr. phil. Mercedes Hölting